Innovativ Wohnen im Alter: Residenz der Luzerner Sonnmatt feiert 20. Geburtstag

Im November 1999 wurde auf Sonnmatt Luzern die Residenz eröffnet. Die Wohnungen für ältere Menschen sind bis heute ein Erfolg. Gefeiert wurde dies mit einem Podium, das einen Blick in die Zukunft wagte.

Mit einem Podium zum Thema „Innovativ Wohnen im Alter“ feierte Sonnmatt Luzern den 20. Geburtstag der Residenz. Das Gebäude mit der markanten Travertinfassade am Dietschiberg wurde vom Architekturbüro Scheitlin-Syfrig und Partner entworfen und im November 1999 eröffnet. Die 33 Alterswohnungen mit Blick auf den Vierwaldstättersee waren bereits bei ihrer Eröffnung ausgebucht und sind bis heute begehrt. Der Mix aus unabhängigem Wohnen, gehobener Hotellerie und Gastronomie, sowie medizinischer und pflegerischer Betreuung im Bedarfsfall kommt an. Die Mieterinnen und Mieter können ausserdem die Infrastruktur des Kurhotels mit Kultur, Wellness und Spa nutzen.

In die Zukunft denken

Direktor Urs Niffeler wollte nun wissen, welches die Entwicklungen sind, die das Alterswohnen in Zukunft bestimmen. Seine Gäste auf dem Podium waren Simone Gretler Heusser, Professorin an der Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, und Harry Gugger, Professor für Stadtplanung an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne, ehemals Partner bei Herzog & Demeuron. Einig war man sich auf dem Podium, dass die Kommunen mit den „Babyboomern“, die ab 2026 pensioniert werden, vor grossen Herausforderungen stehen. Simone Gretler Heusser empfahl u.a. die seniorengerechte Anpassung von Quartieren.

Sie strich heraus, dass oft schon Kleinigkeiten einen grossen Einfluss auf die Autonomie von älteren Menschen hätten. So zum Beispiel gut leserliche Busfahrpläne, ausreichend Sitzbänke oder eine gute Strassenbeleuchtung. Harry Gugger führte aus, dass der Bedarf an Alterswohnungen zwar steige, die Kommunen aber vielfach gar nicht über ausreichende Bodenreserven verfügten, um diese zu bauen. Er warf daher die provokante Frage auf, ob Boden nicht vergesellschaftet werden müsste, um den Herausforderungen gerecht zu werden. „Die Luft gehört schliesslich auch allen“, meinte Gugger. Direktor Niffeler postulierte, dass das gehobene Residenzwohnen ein gesuchtes Nischenprodukt ist, aber die Nachfrage in Zukunft noch zunehmen wird.

Weitere Diskussionspunkte waren die Unterstützung von Pflegeleistungen mit künstlicher Intelligenz und Robotics sowie die Vernetzungsmöglichkeiten von Dienstleistungen zugunsten älterer Menschen, insbesondere dezentralisiert auf dem Land. Mit einem Apéro riche für die Dozenten und das Publikum fand die Jubiläumsveranstaltung einen geselligen Abschluss.

5.11.2019