Siedlungsflächen ausserhalb der Bauzonen nehmen weiter zu

Nach wie vor nehmen die Siedlungsflächen ausserhalb der Bauzonen zu. Neuste Zahlen deuten darauf hin, dass die Zunahme in den letzten Jahren etwas geringer war als in der Vergangenheit. Das liegt insbesondere daran, dass weniger Flächen für neue Verkehrsinfrastrukturen beansprucht wurden. Landwirtschaftliche Gebäude verbrauchen hingegen stetig mehr Boden.

Das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) legt aktualisierte Auswertungen zum Bauen ausserhalb der Bauzonen vor. Die Analysen zeigen unter anderem, welcher Anteil der Bevölkerung oder der Gebäudeflächen sich ausserhalb der Bauzonen befindet.

37 Prozent aller Siedlungsflächen liegen ausserhalb der Bauzonen. Zu den Siedlungsflächen gehören nebst Gebäuden und deren Umschwung beispielsweise auch Strassen, Bahnlinien und Bahnareale. Die Analysen des ARE zur Bodennutzung zeigen, dass ausserhalb der Bauzonen weiterhin viel Land neu bebaut wird, im Vergleich zu den 1980er und vor allem zu den 1990er Jahren aber etwas weniger. Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass weniger Fläche für den Verkehr zugebaut wurde als früher.

Landwirtschaftliche Gebäude ausserhalb der Bauzonen verbrauchen hingegen stetig mehr Boden. Im Vergleich zu den 1980er und 1990er Jahren hat die landwirtschaftliche Gebäudefläche stärker zugenommen (siehe Grafik). Rund 40 Prozent der Siedlungsflächenzunahme ausserhalb der Bauzonen gingen in den letzten Jahren auf das Konto von landwirtschaftlichen Gebäuden und deren Umschwung. Das zeigen Teilergebnisse der Arealstatistik 2013/18 des Bundesamts für Statistik (BFS). Diese beruht auf der Auswertung von rund zwei Dritteln der Landesfläche.

Die Bevölkerung, die ausserhalb der Bauzonen lebt, hat in den letzten Jahren laufend abgenommen, sowohl in absoluten Zahlen, als auch gemessen am Anteil an der Gesamtbevölkerung. Derzeit beträgt dieser Anteil rund fünf Prozent. Knapp sechs Prozent der gut viereinhalb Millionen Wohnungen in der Schweiz liegen ausserhalb der Bauzonen. In ländlichen, eher abgelegenen Gemeinden handelt es sich bei deutlich weniger als der Hälfte dieser Wohnungen um Erstwohnungen. Dies zeigt, wie stark die Verbreitung von Zweitwohnungen in diesem Raumtyp ist.

Wächst die Siedlungsfläche, verschwindet vorab Kulturland. Die vorliegenden aktualisierten Analysen zur baulichen Entwicklung ausserhalb der Bauzonen unterstreichen, dass es griffige Massnahmen gegen das Bauen ausserhalb der Bauzonen braucht.

Quelle: Bundesamt für Raumentwicklung

29.11.2019