Tag der Arbeit: Bundesrätin Sommaruga besucht KITA

Bundesrätin Simonetta Sommaruga besuchte heute anlässlich des Tags der Arbeit in Fribourg die zweisprachige Kinderkrippe «L’arche des enfants / D’Chinderarche». Bei den Gesprächen mit den Mitarbeitenden ging es um die Aus- und Weiterbildung, die Arbeitsbedingungen und die Entlöhnung sowie die Bedeutung, welche die Kinderkrippen für viele Eltern haben, um Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren zu können.

Die Kinderkrippe «L’arche des enfants / D’Chinderarche» wurde 2011 eröffnet. Sie bietet 42 Plätze an, aufgeteilt in drei Altersgruppen. Wie in den meisten Krippen, werden die Kinder von diplomierten Fachpersonen, Jugendlichen in Ausbildung sowie von Praktikantinnen und Praktikanten betreut. Zum Krippenteam gehören auch drei junge Männer.

Nach einem Rundgang durch die Krippe sprach Bundesrätin Sommaruga mit den Mitarbeitenden über ihre Ausbildung und ihre Arbeitsbedingungen. Die meisten machen nach der Schule ein Praktikum und absolvieren dann eine Lehre als Fachperson Betreuung. Angesichts des Kostendrucks in den Krippen spielen Praktika landesweit nach wie vor eine grosse Rolle. Nach Angaben von Kibesuisse – dem Verband Kinderbetreuung Schweiz – weist weniger als die Hälfte des Personals einen einschlägigen Berufsabschluss auf.

Die Fachverbände engagieren sich daher schon seit längerem dafür, dass mehr Betreuerinnen und Betreuer ausgebildet werden. So kann der Fachkräftemangel gelindert und vermieden werden, dass Jugendliche als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden. Der Kanton Freiburg unterstützt diese Bestrebungen. Er hat 2017 Empfehlungen für Praktika erarbeitet. Dazu gehört etwa, die Anzahl Praktikantinnen und Praktikanten vor Lehrbeginn auf die Anzahl der Lehrstellen zu beschränken, die im folgenden Jahr verfügbar sind. Die Kinderkrippe «L’arche des enfants / D’Chinderarche» folgt den Empfehlungen.

«Die Kinderkrippen tragen eine grosse Verantwortung. Sie leisten Tag für Tag einen enormen Einsatz, damit sich die ihnen anvertrauten Kinder geborgen fühlen und altersgerecht gefördert werden können», sagte Bundesrätin Sommaruga bei ihrem Besuch in Fribourg. «Es ist darum wichtig, dass die Kinderkrippen genug qualifizierte Betreuerinnen und Betreuer anstellen und sie gut entlöhnen können.»

Politik und Gesellschaft seien in der Pflicht, bei den Mitarbeitenden von Kinderkrippen für gute Arbeitsbedingungen und eine gerechte Entlöhnung zu sorgen. Dies gelte auch für andere, höchst verantwortungsvolle Berufe wie Hebammen oder Krankenpflegerinnen, die ebenfalls besonders häufig von Frauen ausgeübt würden.

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern, unterstützt der Bund die Schaffung von neuen Betreuungsplätzen in Kindertagesstätten und schulergänzenden Einrichtungen finanziell. Die Grundlage dafür bildet das 2003 gestartete Impulsprogramm, das ursprünglich bis 2011 befristet war und inzwischen bis Ende Januar 2023 verlängert wurde. Die Finanzhilfen werden jeweils während zwei bis drei Jahren ausgerichtet. Seit Beginn des Impulsprogramms entstanden so rund 28 500 neue Kitaplätze.

Die von der Stadt Fribourg finanziell unterstützten Kinderkrippen bieten rund 395 Kitaplätze an. Dies ermöglicht es, rund 750 Kinder zu betreuen. Das Budget der Stadt für die finanzielle Unterstützung dieser Krippen beträgt rund 5 Millionen Franken pro Jahr.

Website «L’arche des enfants / D’Chinderarche»

Quelle: Generalsekretariat UVEK

1.5.2019