Wie aus Anton P. Wyss aus Dagmersellen «Arranius I.» wurde

«Totkäppchen und die Gebrüder Schlimm» – unter dieses Motto stellen die Dagmerseller Häppere-Fasnächtler die närrische Zeit 2020. Doch was wäre eine Fasnacht ohne Zunftmeister? Genau! Sie sagen es: Eine Fasnacht ohne Zunftmeister wäre wie eine Fasnacht ohne Zunftmeister. So wie ein Tag ohne Ragusa ein Tag ohne Ragusa wäre.

Und so kam es, dass am Abend des 11.11. (Beginn der Narrenzeit) beim Dagmerseller Kultlokal «Kreuzberg» ein nicht wirklich FDP-klimafreundlich motorisierter Jeep vorfuhr, dem Rotkäppchen und der böse Wolf entstiegen. Bei der Demaskierung wurde eines der bestgehütetsten Geheimnisse aus der Dagmerseller Fasnachtswelt endlich gelüftet: Wirtschaftsingenieur Toni Wyss und seine Frau Sarah steckten unter den grimmigen, pardon, unter den grimmschen Masken.

Unter dem tosenden Beifall der Anwesenden wurde das junge Ehepaar entsprechend eingekleidet: Toni mit einer an Napoleon Bonaparte erinnernden Kopfbekleidung, dem Zunftmeistermantel und dem mit einer Kartoffel verzierten Zepter, während seine hübsche Frau Sarah vor allem mit Blumen im wahrsten Sinne des Wortes ein- und zugedeckt wurde.

Ihre Hoheiten - Arranius I. und Ehefrau Sarah

Ihre Hoheiten - Arranius I. und Ehefrau Sarah

Bild ZVG

Arranius I.

Wie es so Sitte ist, wird ein Zunftmeister nicht nur neu eingekleidet. Nein, er erhält auch für die Zeit seiner Regentschaft einen neuen Namen. Und so heisst Hoheit nun bis zum Aschermittwoch 2020 nicht mehr Toni Wyss, sondern «Arranius I.».

Der geschichtsträchtige Namen stammt aus dem Keltischen und kann auf mehrere historische Vorbilder zurückblicken. Einerseits gab es einige Römer namens Arranius, andererseits geistert auch ein Schotte aus dem Geschlecht der Hamiltons als Arranius durch die Geschichtsbücher. Schliessen wir die Römer aus, ist Toni Wyss vermutlich ein Liebhaber schottischen Whiskys. Oder, etwas anrüchiger, er trägt keine Unterhosen unter dem Kilt.

Sei's drum. Wünschen wir dem sympathischen Zunftmeisterehepaar Toni und Sarah Wyss unvergessliche Fasnachtstage. Ein Waterloo wird definitiv trotz Napoleon-Zweispitzhut ausbleiben. Das haben Fasnachtstage so an sich. Friede, Freude, Eiersuchen. Und sei's unterm Kilt. Alles ist erlaubt.

14.11.2019