Schweiz unterstützt meteorologisches Projekt zugunsten von Entwicklungsländern

Gewitterwolken über dem Pilatus

Gewitterwolken über dem Pilatus

Foto Joseph Birrer

Die Schweiz unterstützt ein neues Programm der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit dem Ziel, die meteorologische Informationsproduktion und -übermittlung zu verbessern und dadurch Behörden und Bevölkerung besser gegen extreme Wetterereignisse zu schützen. Dies hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 3. April 2020 beschlossen.

Das Programm stellt den UNO-Agenturen und den humanitären Akteuren neue Leistungen bereit, um Nothilfemassnahmen zu optimieren, insbesondere bei Orkanen oder Überschwemmungen in Entwicklungsländern.

Wettergefahren führen oft zu grossen Katastrophen. Dank Frühwarnsystemen können Behörden, Nichtregierungsorganisationen und die betroffene Bevölkerung gezielte Massnahmen zum Schutz gegen drohende extreme Ereignisse ergreifen. Doch der Zugang zu zuverlässigen meteorologischen Dienstleistungen und Informationen ist in Entwicklungs- und Schwellenländern oft schwierig.

Aufbau einer breit angelegten Zusammenarbeit

Um diese Situation zu verbessern, möchte die WMO die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedstaaten stärken. Ein neuer Koordinationsmechanismus soll den Vereinten Nationen sowie den Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen Informationen und Expertenberatung zu Wetter und Klima zugänglich machen. Diese Dienstleistungen werden vor, während und nach Not- oder Katastrophensituationen durch Wetterereignisse erbracht, um Interventions- und Hilfsmassnahmen zu unterstützen.

Unterstützung durch die Schweiz

Die WMO wird mit der Unterstützung ihrer Mitglieder ein Netzwerk der nationalen Wetterdienste, spezialisierte regionale Wetterzentren und Regionalbüros aufbauen. Mit der Schaffung eines Koordinationszentrums sollen die Daten erhoben, zentral innerhalb dieses Netzwerks erfasst und an die betroffenen Agenturen weitergeleitet werden können. Die Schweiz beteiligt sich im Rahmen einer Pilotphase mit 4,7 Millionen Franken am Aufbau und an der Umsetzung des Koordinationszentrums. Das Eidgenössische Departement des Innern (vertreten durch MeteoSchweiz) und das Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (vertreten durch die DEZA) stellen die technischen und fachlichen Ressourcen bereit. Die Finanzierungsmodalitäten werden nach der bis 2023 dauernden Pilotphase überprüft. Das Koordinationszentrum befindet sich am Sitz des Sekretariats der WMO in Genf.

Schwellen- und Entwicklungsländer, die gegenwärtig nicht immer über angemessene Infrastrukturen verfügen, um die Produktion und die Übermittlung von Wetterdaten zu gewährleisten, können auf Anfrage von diesen neuen Leistungen profitieren.

Quelle: Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten,

7.4.2020