Rontal verbessert ÖV-Qualität stark

Öffentlicher Verkehr

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Symbolbild. Foto Joseph Birrer

Während mehrheitlich die seit Fahrplanwechsel angepassten und ausgebauten öV-Angebote sehr positiv aufgenommen wurden und zuverlässig sind, entsprechen insbesondere die Linien in der Region Luzern Ost noch nicht den Erwartungen. Nun werden Massnahmen zur Verbesserung ergriffen.

Mit dem Fahrplanwechsel vom 15. Dezember 2019 wurde die Linie 1 vom Luzerner Maihof-Quartier bis nach Ebikon (Fildern) verlängert. Die Linien 22 und 23 enden am Bahnhof Ebikon. Da die Nachfrage im Korridor Rontal in den letzten Monaten gewachsen ist, kommt es in einzelnen Fahrzeugen zu Kapazitätsengpässen. In den ersten Betriebswochen gab es auf der Linie 1 zudem eine Häufung von teils grossen Verspätungen. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens während den Hauptverkehrszeiten konnte der publizierte Fahrplan bei vielen Verbindungen nicht mehr eingehalten werden. Durch die Verspätungen verkehrten die Busse auf der Linie 1 in unregelmässigen Abständen, was zu Kapazitätsengpässen in den Fahrzeugen führte. Als Folge konnten in Ebikon die Anschlüsse von der Linie 1 auf die Linien 22 und 23 nicht sichergestellt werden.

Erste Sofortmassnahmen

Der Verkehrsverbund (VVL) hat den dringenden Handlungsbedarf erkannt. Zusammen mit vbl wurden verschiedene Sofortmassnahmen erarbeitet. Ziel ist es, die Kapazität zu erhöhen, die Pünktlichkeit der Linie 1 zu verbessern und die Anschlüsse möglichst zu gewährleisten. Die ersten betrieblichen Sofortmassnahmen wurden vergangene Woche bereits umgesetzt.

Aufgrund der hohen Nachfrage wird zudem geprüft, ob vbl morgens zusätzliche Fahrzeuge einsetzen kann. Da die Betriebsabwicklung während der Fasnacht für die Transportunternehmen eine hohe Belastung darstellt, können zusätzliche Fahrzeuge frühestens ab dem Montag nach den Fasnachtsferien (2. März 2020) eingesetzt werden. Die notwendigen Abklärungen sind im Gange. Die Details zu den zusätzlichen Kursen kommuniziert der VVL im Verlaufe der nächsten Woche.

Betriebliche Massnahmen, welche vbl bereits umgesetzt hat, resp. in Umsetzung sind:

- Lichtsignalanlage Sedel: Anpassungen zur Vermeidung Rückstau im Bereich Schlossberg/ Zürichstrasse.

- Optimierung der Lichtsignalanlage Fildern in Prüfung, da die Busse beim Wenden im Kreisel vor der Mall of Switzerland viel Zeit verlieren.

- Kreisel Mall of Switzerland: Neue Halteverbotstafel sowie zusätzliche Bodenmarkierungen in Umsetzung.

- Aktive Disposition durch die Leitstelle (Kurzwenden Ebikon Fildern bei Verspätungen und Einsatzkurse).

- Überprüfung der Verlustzeiten der Linie 1 in beide Richtungen.

Neue Angebote ermöglichen neue Reisemöglichkeiten

Mit dem Fahrplanwechsel wurden im Rontal und der Stadt Luzern zahlreiche neue Angebote eingeführt. Diese bieten nicht nur neue Direktverbindungen, sondern verfügen auch über freie Kapazitäten. Als Beispiele seien die Linie 30 Littau–Kantonsspital–Ebikon und die Verlängerung der Linie 22 nach Gisikon-Root erwähnt. Für Fahrten ab Luzern Bahnhof ins Rontal empfiehlt der VVL die Nutzung der S1 mit Anschluss in Ebikon auf die Linien 22 und 23. Passepartout-Billette sind nicht nur für den Bus, sondern in der gleichen Zone auch auf der Bahn gültig.

Buchrain ist nicht happy

Die beschlossenen Sofortmassnahmen bedeuten keine Verbesserung der öV-Qualität für Buchrain beziehungsweise die Linie 22 findet der Gemeinderat Buchrain. Er schreibt in einer Mitteilung: «Die unattraktiven Verhältnisse bleiben weiterhin bestehen. Auf die zahlreich geschilderten Situationen der unzähligen Kundenreklamationen wird nicht eingegangen. Es sind zwingend weitergehende Massnahmen notwendig: Die Einführung von Direktkursen oder -anbindungen, Fahrplan- oder Linienanpassungen.» Der Gemeinderat Buchrain fordert die verantwortlichen Personen vom Verkehrsverbund und Entscheidungsträger vom Verbundrat auf sich schnellstmöglich mit ihm an einen «Runden Tisch» zu setzen und unterstreicht: «Die zahlreichen schriftlichen und mündlichen Eingaben aus der Bevölkerung sind ernst zu nehmen. Das Thema «Verbesserung der öV-Qualität in Buchrain und im Rontal» muss vertieft bearbeitet werden.»

23.1.2020