Schweizerische Nationalbank macht 2019 48,9 Milliarden Franken Gewinn

Die Schweizerische Nationalbank weist für das Jahr 2019 einen Gewinn von 48,9 Mrd. Franken aus (Vorjahr: Verlust von 14,9 Mrd. Franken). Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen betrug 40,3 Mrd. Franken. Auf dem Goldbestand resultierte ein Bewertungsgewinn von 6,9 Mrd. Franken. Der Gewinn auf den Frankenpositionen betrug 2,1 Mrd. Franken.

Die Nationalbank legte die Zuweisung an die Rückstellungen für Währungsreserven für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 5,9 Mrd. Franken fest. Nach Berücksichtigung der vorhandenen Ausschüttungsreserve von 45,0 Mrd. Franken resultiert ein Bilanzgewinn von 88,0 Mrd. Franken. Dies ermöglicht eine Dividendenzahlung von 15 Franken pro Aktie, was dem im Gesetz festgesetzten maximalen Betrag entspricht.

Gemäss der Vereinbarung mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement (EFD) für die Geschäftsjahre 2016 bis 2020 steht Bund und Kantonen eine Gewinnausschüttung von 1 Mrd. Franken zu. Da die Ausschüttungsreserve nach Gewinnverwendung den Betrag von 20 Mrd. Franken übersteigt, wird gemäss der Vereinbarung eine Zusatzausschüttung von 1 Mrd. Franken ausgerichtet. Angesichts der hohen Ausschüttungsreserve hat die Nationalbank mit dem EFD im Februar 2020 zudem eine Zusatzvereinbarung für die Geschäftsjahre 2019 und 2020 abgeschlossen. Daraus ergibt sich für das Jahr 2019 eine Ausschüttung von weiteren 2 Mrd. Franken. Der auszuschüttende Betrag summiert sich somit auf insgesamt 4 Mrd. Franken. Er geht zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone. Nach diesen Auszahlungen wird die Ausschüttungsreserve 84,0 Mrd. Franken betragen.

Schweizer Franken

Schweizer Franken

Symbolbild Pixabay

Gewinn auf den Fremdwährungspositionen

Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen belief sich auf 40,3 Mrd. Franken (Verlust von 16,3 Mrd. Franken). Die Zins­ und Dividendenerträge betrugen 9,2 Mrd. Franken bzw. 3,7 Mrd. Franken. Auf Zinspapieren und ­instrumenten resultierte ein Kursgewinn von 12,7 Mrd. Franken. Das positive Börsenumfeld führte zudem zu einem Gewinn von 32,9 Mrd. Franken auf Beteiligungspapieren und ­instrumenten. Die wechselkursbedingten Verluste beliefen sich auf insgesamt 18,1 Mrd. Franken.

Bewertungsgewinn auf dem Goldbestand

Der Goldpreis notierte Ende 2019 mit 47 222 Franken pro Kilogramm um 16,3% höher als Ende 2018 (40 612 Franken). Auf dem unveränderten Goldbestand von 1040 Tonnen ergab dies einen Bewertungsgewinn von 6,9 Mrd. Franken (Verlust von 0,3 Mrd. Franken).

Gewinn auf den Frankenpositionen

Der Gewinn auf den Frankenpositionen betrug 2,1 Mrd. Franken (2,0 Mrd. Franken). Er resultierte im Wesentlichen aus den erhobenen Negativzinsen auf Girokontoguthaben.

Rückstellungen für Währungsreserven

Aufgrund der bestehenden hohen Marktrisiken, die in der Bilanz der Nationalbank enthalten sind, wird für die Berechnung der prozentualen Zunahme der Rückstellungen grundsätzlich das Doppelte der durchschnittlichen nominalen Wachstumsrate des Bruttoinlandprodukts (BIP) der vorangegangenen fünf Jahre herangezogen. Seit dem Geschäftsjahr 2016 gilt zudem eine jährliche Mindestzuweisung, die 8% des Bestands der Rückstellungen am Ende des Vorjahrs beträgt. Damit wird auch in Perioden mit tiefen nominalen BIP­Zuwachsraten sichergestellt, dass die Rückstellungen ausreichend alimentiert werden und die Bilanz weiter gestärkt wird. Da das durchschnittliche nominale BIP­Wachstum in den letzten fünf Jahren nur 1,3% betrug, kommt für das Geschäftsjahr 2019 die Mindestzuweisung von 8% zur Anwendung, was einem Betrag von 5,9 Mrd. Franken entspricht (Vorjahr: 5,4 Mrd. Franken). Die Rückstellungen für Währungsreserven werden dadurch von 73,2 Mrd. Franken auf 79,1 Mrd. Franken steigen.

Quelle: Schweizer Nationalbank

2.3.2020